Newsletter des Instituts für kommunale Planung und Entwicklung (IKPE)

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Neues aus dem IKPE

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Herzlich willkommen zur aktuellen Ausgabe unseres Newsletters, mit dem das Institut für kommunale Planung und Entwicklung über seine Arbeitsschwerpunkte informiert. Wir berichten wie gewohnt aus unseren Projekten, laden Sie zu spannenden Veranstaltungen ein und stellen Ihnen weiterführende Literaturtipps vor. In dieser Ausgabe lernen Sie gleich drei neue Mitarbeitende des IKPE kennen, denn das IKPE hat Verstärkung bekommen. Außerdem war das IKPE im Mai auf dem 17. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag – wir berichten über dieses spannende (virtuelle) Erlebnis.

Natürlich ist unser besonderes Highlight wieder mit dabei: In unserer beliebten Rubrik "Fragen Sie den Prof!" laden wir Sie herzlich zum Mitmachen ein. Sie bewegt eine Frage aus dem Bereich Sozialplanung oder zu Ihrer Arbeit? Schreiben Sie sie uns – Institutsleiter Prof. Dr. Fischer antwortet in einer der nächsten Ausgaben.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen des Newsletters. Über Ihr Feedback hierzu freuen wir uns, wenden Sie sich hierzu gern an uns.
Ihre Ansprechpartnerin:
Projektkoordinatorin Katja Nicke, Telefon: 0361/30257-601
katja.nicke@ikpe-erfurt.de
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AKTUELL: IKPE auf dem Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag
Immer eine Reise wert! Beim diesjährigen 17. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag hieß es allerdings vielmehr: immer einen Mausklick weiter. Das IKPE war 2021 beim Deutschen Kinder- und Jugendhilfetage mit einem digitalen Messestand vertreten. Wir haben dort unsere aktuellen Publikationen der Öffentlichkeit präsentiert, ein Quiz für alle Besucherinnen und Besucher durchgeführt und erstmalig unseren neuen Imagefilm zur Integrierten Sozialplanung gezeigt. In einem Gespräch mit Kommune 360° sprachen Herr Prof. Fischer sowie Herr Dr. Huber über unsere aktuellen Erkenntnisse zur Situation der Sozialplanung während der Corona-Pandemie (siehe auch Kurzbericht weiter unten). Derzeit arbeiten wir an einer zweiten Studie zur "Sozialplanung unter erschwerten Bedingungen". Zudem gibt es erste Ideen für einen weiteren Kurzfilm. Sie dürfen also gespannt sein!
Sie haben den Messebesuch verpasst? Noch bis zum 31.10.2021 bleibt der digitale Messestand des IKPE zugänglich, schauen Sie also gern mal HIER herein.
IKPE-Soliman
AKTUELL: Neuer Mitarbeiter am IKPE
Wir begrüßen neu im Team: Kariem Soliman. Er hat während seines VWL-Studiums einen Schwerpunkt auf Entwicklungsökonomie gelegt und verschiedene Methoden der Armutsmessung in Deutschland analysiert. Neben Erfahrungen in der Erwachsenenbildung hat Herr Soliman im Rahmen seiner Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Ruhr West im Bereich VWL und Statistik gelehrt. Zeitgleich hat er sein Promotionsstudium an der Bergischen Universität Wuppertal aufgenommen, um die Auswirkungen von technischem Fortschritt auf die Arbeitsproduktivität in ausgewählten Ländern der EU-28 zu analysieren. Seine Ergebnisse hat er auf verschiedenen Konferenzen präsentiert.
Herr Soliman arbeitet seit April 2021 am IKPE mit dem Schwerpunkt Armutsprävention. Neben seiner Tätigkeit im Beschäftigungsförderungsprojekt befasst er sich intensiv mit der Datenlage in Thüringen. So engagiert er sich u. a. im Rahmen der AG Daten, um dort Fortschritte der Datenlage in Thüringen mit den Sozialplaner*innen zu verfolgen, sowie die Einsatzbereiche der statistischen Analyse (mit R) für die Kommunen zu erörtern.
Kontakt: Kariem Soliman, Telefon: 0361/30257-666
kariem.soliman@ikpe-erfurt.de
IKPE-Döbel
AKTUELL: Neue Mitarbeiterin am IKPE
Wir begrüßen neu im Team: Inga Döbel. Sie studierte Linguistik an der Universität Leipzig und Wirtschaftswissenschaften an der Fernuniversität Hagen. Am Fraunhofer Zentrum für internationales Management und Wissensökonomie beschäftigte sie sich als wissenschaftliche Mitarbeiterin von 2014 bis 2020 mit Fragestellungen im transdisziplinären Wissenstransfer bei technologischen und sozialen Innovationen. Frau Döbel arbeitet mit qualitativen sozialwissenschaftlichen Methoden sowie mit Methoden der Zukunftsforschung. Ihr besonderes Forschungsinteresse umfasst wissensorientierte Beteiligungsprozesse und digitale Kommunikation.
Seit Mai 2021 arbeitet Frau Döbel am IKPE mit dem Schwerpunkt Beteiligung. Sie befasst sich mit der Prozessbegleitung zur Entwicklung und Erprobung von digitalen Beteiligungsformaten und der Unterstützung von kommunalen Gebietskörperschaften.
Kontakt: Inga Döbel, Telefon: 0361/30257-608
inga.doebel@ikpe-erfurt.de
IKPE-Eichelberger
AKTUELL: Neuer Mitarbeiter am IKPE
Wir begrüßen neu im Team: René Eichelberger. Er ist seit Juli 2021 wissenschaftlicher Mitarbeiter am IKPE in Erfurt. Er studierte 2013 an der Fachhochschule Erfurt Bildung und Erziehung. Als Kindheitspädagoge war er u. a. als Kita-Leiter und zuletzt als Fachberater für Kindertagesstätten bei einem Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen-Anhalt und Thüringen tätig und hat mehrjährige Erfahrungen im frühkindlichen Handlungsfeld. Seit dem 01.06.2021 arbeitet Herr Eichelberger im Projekt „Präventionsketten in Thüringen“, das zum Ziel hat, im partizipativen Konzeptionsprozess einen Wirkungsplan für die flächendeckende Implementierung von Präventionsketten in Thüringen zu erstellen.
Kontakt: René Eichelberger, Telefon :0361/30257-608
rene.eichelberger@ikpe-erfurt.de
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AKTUELL: Neues Projekt Präventionsketten
Das neue Projekt zum Thema "Präventionsketten in Thüringen" ist zum 01.06.2021 gestartet und setzt sich bis zum 31.05.2022 in einer Pilotphase damit auseinander, unter welchen Rahmenbedingungen Präventionsketten in Thüringer Kommunen entwickelt und implementiert werden können. Es wird durch die Auridis-Stiftung gefördert. In einer der nächsten Ausgaben berichten wir ausführlich.
Ihre Ansprechpartnerin:
Dr. Viviane Vidot, Telefon: 0361/30257-605
viviane.vidot@ikpe-erfurt.de

"Fragen Sie den Prof!"

IKPE-Fischer
Prof. Dr. Jörg Fischer, Leiter des Instituts für kommunale Planung und Entwicklung, beantwortet kommunale Fragen aus wissenschaftlicher Sicht.

Maximilian Lübbe aus Gotha fragt:
"Lieber Herr Prof. Fischer, aus Ihrer Erfahrung heraus: Welche fünf Fehler sollte man bei Integrierter Sozialplanung vermeiden?“
Prof. Dr. Jörg Fischer:
Mit großer Freude beantworte ich diese Frage, ist sie doch zentral für planerisches Handeln. Erlauben Sie mir, dass ich dabei heute zum Sprücheklopfer werde. Der wichtigste Fehler folgt als fünfter Punkt.
  1. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut! – Integrierte Sozialplanung (ISP) ist umfassend. Von der Verkoppelung der Fachplanungen, der Entwicklung eines eigenen Selbstverständnisses bis hin zur Akzeptanz bei eigener Leitung und Politik und so weiter – die Aufgaben sind vielseitig und komplex. Setzen Sie daher gezielt thematische Schwerpunkte und zeitliche Fokussierungen in ihrem Handeln. Hören Sie dabei auf Ihre Leitung, Ihre fachliche Umwelt, aber auch auf sich selbst. Es gibt einige Ziele, die für eine gute ISP wichtig sind, die einem aber niemand sagt.
  2. Es reicht nicht nur, Gutes zu tun, sondern man muss auch gut darüber sprechen können! – Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Wir neigen immer wieder zu nüchternen Daten und glauben, allein darin liegt die Kraft. Daten werden aber erst dann zu wertvollen Informationen, wenn ISP in der Lage ist, damit Zuhörende zu erreichen und den Sinngehalt ‚kundenorientiert‘ deuten können. Es braucht daher von uns entwickelte bildhafte Zugänge, um Unterstützer*innen zu erreichen, Leitung zu überzeugen und Politik brauchbare Grundlagen zur Verfügung zu stellen.
  3. Visionäre sehen, an was sie glauben. Skeptiker glauben erst, wenn sie es sehen! – Bei aller fachlichen Sachlichkeit sollten wir unser Heil nicht allein darin sehen, unsere Datenbasis zu maximieren und sich im Kleinklein des Datendschungels zu verlieren. Vielmehr braucht gute ISP eine gewisse Distanz auch zu den eigenen Daten, um Zeit und Kraft für überzeugende Argumente entwickeln zu können, warum es genau an dieser Stelle einer richtig guten Planung bedarf.
  4. Erfolg hat drei Buchstaben: TUN! – Im Planen sind Vorbereiten, Vordenken und Abwägen enthalten. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass sich Erfolg erst durch ein Handeln einstellt. Unsere Pandemiestudie zu Sozialplanung hat eindeutig aufgezeigt, dass es insbesondere den Planungsfachkräften gut ergangen ist, wenn sie nicht nur auf einen Auftrag der Leitung in dieser schwierigen Phase gewartet haben, sondern wenn sie aus ihrer eigenen Expertise und ihren Zugängen heraus planerisch gehandelt haben und die Entscheidungsvorlage wertschätzend von Leitung aufgenommen wurden.
  5. Fehler sind die Würze, die dem Erfolg sein Aroma geben. (Truman Capote) – In der integrierten Sozialplanung ist keine fertige Lösung in der Schublade vorzufinden. Daher gilt es, immer wieder etwas Neues auszuprobieren, etwas zu wagen oder nach der Methode try and error vorzugehen. Dabei entstehen selbstverständlich und zwar noch mehr Fehler, als ‚ob wir es schon immer so machen würden‘. Bestehen Sie daher auf ihrer fachlichen Freiheit, Fehler machen zu dürfen und nutzen Sie die Gelegenheit, daraus zu lernen. Mit einer höheren Fehlerfreundlichkeit kann sich auch hier öffentliche Verwaltung an ISP ein Beispiel nehmen. Fehlermachen und Fehlerlernen gehören zum professionellen Handeln zusammen!
Konzentrieren Sie sich daher auf die Möglichkeiten, Freiräume und Gestaltungsoptionen, die sich in Ihrem Handeln erleben und tragen Sie die Kunde ins Land, dass Planung nicht nur wirkt, sondern auch Freude bereiten kann! Mich selbst motiviert planerisches Handeln immer wieder aufgrund der Brücke zwischen den wirklichen Problemen von Menschen, denen es nicht leichtfällt, und politischen Gestaltungsoptionen, fachlich begründet etwas verändern zu können.
Haben Sie auch eine Frage an Professor Fischer?
Dann senden Sie uns eine Mail mit dem Betreff "Fragen Sie den Prof!" und stellen Sie Ihre Frage. Wir beantworten sie in einem der nächsten Newsletter. Schreiben Sie an katja.nicke@ikpe-erfurt.de, Stichwort "Fragen Sie den Prof".

Herr Lübbe erhält als Dankeschön das Jahrbuch zur sozialen Arbeit des mit uns kooperierenden Instituts für soziale Arbeit Münster zum Thema: „Kinderschutz? Lebenswelten gestalten – Gefahren abwehren“ sowie die aktuelle Ausgabe des Sozialmagazins.

Aus unseren Projekten

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Aktuelles aus dem LSZ
Das IKPE berät Thüringer Kommunen zu zentralen Fragen und Prozessschritten der Umsetzung des Landesprogramms "Solidarisches Zusammenleben der Generationen" (LSZ). Das IKPE begleitet Planer*innen vor Ort bei der Übersetzung des Programms in die kommunale Planungspraxis und kann dabei auf die Expertise der wissenschaftlichen Begleitung des Landesprogramms in der Entstehungsphase zurückgreifen. Auf Landesebene organisiert das IKPE darüber hinaus regelmäßige Netzwerktreffen zum überregionalen, interkommunalen fachlichen Austausch.
Ihre Ansprechpartnerin:
Projektleiterin Dr. Theresa Hilse-Carstensen,
Telefon: 0361/30257- 603,
theresa.hilse-carstensen@ikpe-erfurt.de
Nun ist Juni und wir können bereits Bilanz über das erste halbe Jahr Prozessbegleitung 2021 im LSZ ziehen. Das LSZ ist ein lernendes Programm und es zeichnet sich, trotz oder gerade wegen der nun fast flächendeckenden Umsetzung in Stufe 3, durch eine hohe Dynamik aus. Aktuell werden viele Themen zugleich bearbeitet: Kommunale Steuerungsstrukturen werden modifiziert oder aufgebaut, Beteiligungsprozesse mit den unterschiedlichsten Akteuren geplant und umgesetzt und außerdem beschäftigen sich einige Planer*innen mit den Themen Ehrenamtsförderung, Familienerholung und Evaluation.
Nun, da fast alle Landkreise und kreisfreien Städte das LSZ in Stufe 3 vollumfänglich umsetzen, steht bei manchen Planer*innen sogar die Fortschreibung der ersten fachspezifischen Pläne an. Auch dieser Prozess will gut vorgedacht und konzipiert werden. Vor allem eine weitere Bedarfserhebung und die Reflexion über die Erreichung der gesteckten Ziele sind wichtige Grundlagen für die Fortschreibung eines Sozialplans.
Gerne greifen wir all diese Themen in der Prozessbegleitung auf und nutzen verschiedene Formate, um auf die Bedarfe der Planer*innen zu reagieren. Der offene digitale Austausch zum LSZ, welchen das IKPE seit diesem Jahr anbietet, ist beispielsweise stets gut besucht und nach einigen Minuten im Gespräch ist die Agenda mit relevanten Inhalten schnell gefüllt. Wir freuen uns darauf, den offenen Austausch auch im zweiten Halbjahr anbieten zu können. Auf den Wunsch der Planungsfachkräfte hin hat eine weitere Arbeitsgruppe zum Thema "Dorfkümmerer" getagt und eine Vorlage für ein Kurzportrait entwickelt, um kriteriengeleitet die unterschiedliche Organisation und Umsetzung dieses Angebots im LSZ zu erfassen. Die Kurzportraits werden für alle Planer*innen zugänglich gemacht, so dass perspektivisch gemeinsam an Empfehlungen gearbeitet werden könnte. Das IKPE ist immer gern für die Ideen der Planer*innen offen.
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Aktuelles aus der Armutsprävention
Das IKPE begleitet im Rahmen der Armutsprävention Kommunen dabei, vorhandene Planungsansätze aus verschiedenen Fachbereiche aufeinander zu beziehen und ganzheitliche Strategien zu entwickeln. Als Berater, Initiator und Moderator unterstützt das IKPE Kommunen dabei, Armutspräventionsstrategien, ausgehend von den empirisch belegbaren Bedarfen der Menschen vor Ort, in Kooperation mit allen relevanten Akteuren und politischen Vertreter*innen, zu entwickeln.
Ihr Ansprechpartner:
Projektleiter Dr. Stefan Huber, Telefon: 0361/30257- 602,
stefan.huber@ikpe-erfurt.de
Aktuelle Reflexionen zum Verständnis von Armutsprävention und welche Aufgaben das IKPE in daraus ableitet:
Armut drückt sich nicht nur über das Nicht-Vorhanden-Sein von Kapital aus, sondern ist facettenreicher und meint die Einschränkungen in Lebens-, Handlungs- und Entscheidungsspielräumen einer Person. Armut findet oft im Verborgenen. Aus diesem Grund müssen Akteure in der Armutsprävention die Lebenslagen, die konkreten Lebensräume und die der Menschen selbst genau in den Blick nehmen. Diese Aspekte greift die ESF-geförderte Armutspräventionsrichtline auf. Eine kommunale Armutspräventionsstrategie entfaltet positive Effekte für die lokale Bevölkerung durch das Vorhalten von gut erreichbaren Angeboten, Dienstleistungen und Strukturen. Die Förderung gesellschaftlicher Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen gelingt dabei durch
  • die Sensibilisierung der Entscheidungsträger*innen und der Öffentlichkeit für einen lebenslagenbezogenen Armutsbegriff und Auswirkungen von Armut,
  • die Etablierung eines Präventionsverständnisses in der Bevölkerung, das über die Bekämpfung akut bestehender Herausforderungen hinaus geht,
  • die Bereitstellung von bedarfsgerechter Sozialinfrastruktur für alle Bevölkerungsgruppen und in allen Lebenslagen,
  • die Priorisierung von Sozialräumen und sozialen Herausforderungen anhand möglichst kleinräumiger Daten,
  • die Vernetzung der einzelnen Fachämter innerhalb der Verwaltung und
  • die Einbeziehung verwaltungsexterner Akteur*innen, der Bevölkerung und Menschen in prekären Lebenslagen.
Die Aufgaben, die das IKPE übernimmt, finden sich hierbei in vier Bereichen wieder: in der Stärkung und Unterstützung der Strukturen der Armutsprävention in Thüringer Kommunen, in den Prozessen der Vernetzung, Beteiligung und der integrierten Sozialplanung, im Inhalt der wissenschaftlichen Beratung zu Präventions- und Intergenerationskonzepten, Präventionsketten oder zur sozialen Inklusion sowie im Wissenstransfer der Erkenntnisse der Armutsprävention in Thüringen in den wissenschaftlichen Diskurs.
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Aktuelles aus ThILlK
Das IKPE begleitet im Programm "Thüringer Initiative für lokales Integrationsmanagement in den Kommunen” (ThILlK) das Land Thüringen und die Kommunen von Beginn an beim Aufbau planerischer Strukturen im Bereich Sozial- und Integrationspolitik auf kommunaler Ebene.
Hier werden die Integrationsmanager*innen in allen Prozessschritten begleitet. Dazu gehören z.B. die Unterstützung bei der Entwicklung eines Integrationskonzeptes, die Vernetzung und Qualifizierung der Integrationsmanager*innen, die Identifikation und Verbreitung von „Good Practices“.
Ihre Ansprechpartnerin:
Dr. Viviane Vidot, Telefon: 0361/30257-605
viviane.vidot@ikpe-erfurt.de
Im Programm "Thüringer Initiative für lokales Integrationsmanagement in den Kommunen” sind zahlreiche Kommunen zum Teil bereits langjährig aktiv. Es kann positiv hervorgehoben werden, dass sich kommunale Integrationsmanager*innen in dem dennoch zumindest für Thüringen jungen Politikfeld auf den Weg machen, erste Evaluationen der Integrationskonzepte vorzunehmen. Diese Arbeit ist für Thüringen als Pionierarbeit zu bewerten. Die Beratung am IKPE setzt hier an und bietet über das Integrationsmanagement hinaus Orientierung, was es zu beachten gilt, wenn eine Evaluation – meist unter knappen Personal- und Zeitressourcen – durchgeführt werden soll. Die Thüringer Gebietskörperschaften haben sehr unterschiedliche Bedingungen und Voraussetzungen für ihre jeweilige Integrationsarbeit. Daher kann es auch für die Evaluation im Themenfeld Integration nicht darum gehen, eine interkommunale Vergleichbarkeit herzustellen. Vielmehr ist es Aufgabe der Evaluierenden der Integrationskonzepte, das spezifische lokale Feld der Integration entlang einer ausgewählten Fragestellung abzubilden. Hierbei unterstützt das IKPE die Integrationsmanager*innen gern.
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Aktuelles aus dem Projekt "Wissenschaftliche Begleitung der Fortentwicklung der ESF-Beschäftigungsförderung in Thüringen"
Seit Mai hat Herr Soliman die langfristige Projektvertretung übernommen und weitere Projektschritte umgesetzt. Dazu zählte die Befragung von Jugendlichen (per Telefoninterview) aus dem Projekt iKarat (Gera). Die erhobenen Daten werden zurzeit wissenschaftlich ausgewertet und die Ergebnisse an die Projektleitung in Gera zurückgespiegelt. Ziel ist es durch dieses Vorgehen, die Sicht der Jugendlichen auf die Qualität und die Rahmenbedingungen, sowie individuelle Beweggründe für die Auf- und Teilnahme des Angebots in anonymisierter Form an die Projektverantwortlichen zu kommunizieren.
Ferner wird das IKPE einem Partner*Innen Treffen Ende Juni in Saalfeld beiwohnen, um die Herausforderungen und nächste Schritte gemeinsam zu besprechen und zu planen. Bis dahin wird der Fragebogen für die Zielgruppe – nach Einarbeitung etwaiger Anpassungen zur besseren Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe – vorort final beschlossen. Die Befragungen sind für Ende Juni bzw. Anfang Juli anvisiert, abhängig davon, wie sich die Zugänge durch die Projektmitarbeiter bis dahin entwickeln. Somit kann die erste Phase des Projekts – Evaluation zur Aufnahme der Projekte in Gera und Saalfeld – voraussichtliche Mitte Juli abgeschlossen werden.

Ihre Ansprechpartner:
Kariem Soliman, Telefon: 0361/30257-666
kariem.soliman@ikpe-erfurt.de
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Ein besonderes Projekt vorgestellt:
"Vielfalt leben! Für eine zukunftsfähige Verwaltung"
Seit Anfang des Jahres 2021 begleitet das IKPE das Projekt "Vielfalt leben", welches den interkulturellen Öffnungsprozess der Landratsämter im Altenburger Land und im Ilm-Kreis hin zu einer zukunftsfähigen Verwaltung unterstützt. Der Prozess wird von einer Kooperation aus dem Thüringer Zentrum für Interkulturelle Öffnung und der Fachstelle Interkulturelle Öffnung des AWO Regionalverbands Mitte-West-Thüringen e.V. entwickelt und durch das Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz (TMMJV) gefördert. Das IKPE ist mit der Evaluation der Prozesse betraut und identifiziert Bedingungen, die es ermöglichen, interkulturelle Öffnungsprozesse zu implementieren, zu übertragen und zu verstetigen.
Ihre Ansprechpartnerin:
Dr. Viviane Vidot, Telefon: 0361/30257-605
viviane.vidot@ikpe-erfurt.de

Kommende Veranstaltungen

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Offener kollegialer Austausch zur Armutspräventionsstrategie und zu ThILIK - gleicher Zeitpunkt, aber getrennte Runden


Herzliche Einladung! Im Rahmen des offenen Austauschs können Sie Ihre eigenen Fragen und oder Anliegen zur Planung und Umsetzung der kommunalen Armutsprävention oder zum Integrationsmanagement einbringen und gemeinsam mit anderen Planungsfachkräften bzw. Integrationsmanager*innen sowie IKPE-Mitarbeitenden besprechen. Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Themen zu setzen und gemeinsam mit anderen zu diskutieren. Der offene Austausch findet ca. einmal im Monat statt
Nächster Termin: 24.06.2021 von 10.00 Uhr bis 11.30 Uhr.
Alle Termine finden Sie zudem auf unserer Homepage.
Ihr Ansprechpartner für die Armutsprävention:
Dr. Stefan Huber, Telefon: 0361/30257- 602
stefan.huber@ikpe-erfurt.de
Ihre Ansprechpartnerin für ThILIK:
Dr. Viviane Vidot, Telefon: 0361/30257-605
viviane.vidot@ikpe-erfurt.de
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Arbeitskreis Integrationsmanagement
Am 15.07.2021 findet der zweite Arbeitskreis der Thüringer Integrationsmanager*innen in diesem Jahr statt, organisiert vom TMASGFF und dem IKPE. Neben einem fachlichen Austausch steht die Evaluation der Integrationskonzepte im Fokus. Frau Dr. Vidot wird hierfür die neu erscheinende Broschüre „Evaluationen in Verwaltungen - eine Handreichung für Planer*Innen am Beispiel des Thüringer Integrationsmanagements“ des IKPE vorstellen. Weiterhin sind die „KAUSA Servicestelle Thüringen“ und Migrants4cities eingeladen, ihrer Projekte vorzustellen.
Coronabedingt wird dieser Arbeitskreis erneut online stattfinden, wir hoffen, dass wir uns im Herbst dann wieder persönlich treffen können.
Ihre Ansprechpartnerin:
Dr. Viviane Vidot, Telefon: 0361/30257-605
viviane.vidot@ikpe-erfurt.de
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R-Schulung - Einladung zum Methodenworkshop
Eine datengestützte Sozialplanung wird immer wichtiger: Einerseits ist durch Corona das faktenbasierte, langfristig ausgerichtete kommunale Politikhandeln im Bereich der Sozialplanung zugunsten kurzfristig-getroffener und das durch Einbeziehung weniger Aktionsvariablen sinkenden Maß an fundierten Entscheidung in den Hintergrund gerückt. Andererseits stellen Daten – nicht nur in Krisenzeiten – eine zentrale Legitimationsgrundlage politischer Entscheidungen und eine Möglichkeit zur Beteiligung breiter Bevölkerungsgruppen dar. Um Daten jedoch systematisch zur strategischen und faktenbasierten Sozialplanung nutzen zu können, bietet Statistiksoftware einen höheren Flexibilitätsgrad als gängige Tabellenkalkulationen. Das IKPE bietet Sozialplaner*innen daher einen Methodenworkshop zum Erlernen von R an. Gerne können wir mit Ihnen gemeinsam eine für Sie passende Lösung entwickeln und Ihnen zeigen, wie Sie diese auf kompakte Weise in R implementieren können.
Termin: 21.10.2021 von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr in Erfurt
Ihr Ansprechpartner:
Kariem Soliman, Telefon: 0361/30257-666
kariem.soliman@ikpe-erfurt.de
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AG Daten
Am 04.11.2021 trifft sich von 10:00-14:00 die AG Daten digital. Die AG Daten ist ein Ort des Austausches für Planer*innen zum Thema „datenbasiertes Arbeiten“. Themen sind Wege der Datenbeschaffung, Beispiele der Evaluation in Fortschreibungen und die Deckung von Bedarf und Angeboten. In der Veranstaltung am 04.11.2021 wird ein Schwerpunkt das Thema Bevölkerungsvorausberechnung sein. Hierzu wird ein*e Dozent*in hilfreiche Impulse für den Umgang mit Prognosen geben.
Ihre Ansprechpartnerin:
Dr. Viviane Vidot, Telefon: 0361/30257-605
viviane.vidot@ikpe-erfurt.de

Rückblick auf Veranstaltungen

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Rückblick: Antidiskriminierungsworkshop - Zur Reflexion und Stärkung der eigenen Handlungsfähigkeit
Menschen am Rande der Gesellschaft werden diskriminiert. Sozialwissenschaften zeigen schon lange, dass auch staatliche Strukturen und Hilfesysteme – bewusst oder unbewusst – Teil dieser Diskriminierungstruktur sein können. Im Rahmen eines Antidiskriminierungsworkshops im Kontext der Armutsprävention setzten sich die Teilnehmenden mit der Frage auseinander: Wie geht es anders? Zur sozialen Inklusion von vulnerablen Gruppen bedarf es eines Perspektivenwechsels hin zur Sichtweise eben jener Gruppen, die wenig Gehör finden. Christoph Leucht von der Hildegard Lagrenne Stiftung stellte die Diskriminierungserfahrungen und die Reaktionen auf diese Ausgrenzung am Beispiel der Roma und Sinti vor und diskutierte dann mit den Teilnehmer*innen die Mechanismen der Ausgrenzung und Abwertung in der Übertragung auf (Langzeit-)Arbeitslose. Für alle Teilnehmenden eine interessante Erfahrung.
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Rückblick: DJHT Reflexionsgespräch Corona – Krise als Katalysator
Der Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag 2021 fand komplett digital statt. Auch das IKPE war mit seinen Themen "vor Ort". Die Corona-Pandemie zeigt, dass Ansätze integrierter Sozialplanung viel Potenzial bieten, um Krisen von Ort zu bewältigen und die Gestaltungsfähigkeit auf kommunaler Ebene zu stärken. Die Erfahrungen aus dem letzten Jahr machen aber auch deutlich, dass es oftmals noch nicht gelingt, dieses Potenzial zu nutzen. Zur Ausschöpfung des vollen Potenzials der strategischen integrierten Sozialplanung sind präventive und langfristig gedachte Antworten und besonders das Zusammenspiel von Planung und Politik entscheidend. Wie diese Antworten aussehen könnten, darüber sprachen Herr Hoffsommer von Kommune 360° PHINEO, Prof. Jörg Fischer, Institutsleiter des IKPE, und Dr. Stefan Huber, IKPE, auf dem DJHT. Sollten Sie das Gespräch verpasst haben: In der Septemberausgabe des Sozialmagazins können Sie die Antworten im gleichnamigen Beitrag nachlesen.
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Rückblick: Regionalworkshops LSZ
Die Zusammenarbeit zwischen Trägern und Planungsfachkräften ist im LSZ ein wesentliches Gelingensmerkmal guter Planung und gewährleistet, adäquat auf die Bedarfe von Familien vor Ort einzugehen und passgenaue Angebote für alle Generationen entwickeln zu können. Verbunden mit dem Ziel des gegenseitigen Austausches und Kennenlernens fanden Ende April und Anfang Mai insgesamt vier regionale Workshops mit den Planenden aus dem LSZ und freien Trägern aus der Region statt. Nach einem Quiz zu interessanten Daten und Fakten rund um das Thema Familie starteten die Teilnehmenden in die regionalspezifischen oder überregionalen Arbeitsgruppen. In den Kleingruppen wurde u. a. über die kommunalen Verantwortlichkeiten und Strukturen des LSZ, über Beteiligungsmöglichkeiten und regionalspezifische Bedarfe gesprochen. Mit einer kleinen Liste von Gemeinsamkeiten kamen die Teilnehmenden der Arbeitsgruppen abschließend zurück ins Plenum und verabredeten sich individuell mit den Planer*innen zur weiteren Zusammenarbeit vor Ort.
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Rückblick: AG Daten
Das Thema Daten ist im Kontext von Planungsprozessen zentral. Sowohl im Rahmen der AG Daten als auch beim offenen Austausch haben Planer*Innen die Notwendigkeit betont, einen einheitlichen kleinräumigen Datensatz zur Verfügung gestellt zu bekommen, damit Sozialplanung nach einheitlichen Kriterien inter- und intraregional darstellbar ist. Die AG Daten hat hierzu eine differenzierte Perspektive: Einerseits wurde die Verwendung von Daten zum Vergleich der Qualität von Sozialplanung zwischen Gemeinden und Kommunen grundsätzlich als wenig zielführend erachtet. Andererseits besteht jedoch breiter Konsens bzgl. des Potenzials durch eine datenbasierte Sozialplanung, welche in einer frühzeitigen und in ihren Facetten sich vielseitig darstellenden Armutsanalyse gesehen wird. Hierzu wird die AG Daten auch zukünftig weiter arbeiten.

Literaturtipps

Lesetipp Nr. 1: "Eltern sein in Deutschland"
Daten und sozialpolitische Ableitungen sind für Sozialplaner*innen – als Datenprofis – eine wichtige Grundlage. Deshalb erfolgt hier ein kleiner Hinweis auf den neunten Familienbericht der Bundesregierung. Dieser wurde im Frühjahr veröffentlicht. Neben der Langfassung von über 700 Seiten existiert eine Kurzfassung der Sachverständigenkommission. Hier erhält man einen komprimierten Überblick über die Themen – von der Vielfalt gelebter Elternschaft bis zu Fragen von Vereinbarkeit von Familie und Beruf– auf bundesdeutscher Ebene sowie den familienpolitischen Empfehlungen. Wer gern über den Tellerrand blickt, findet in der Langfassung die Einordnung der gesamtdeutschen Daten im europäischen Vergleich.
Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (2021): Eltern sein in Deutschland. Zusammenfassung des Gutachtens der Sachverständigenkommission. Lesefassung und Download HIER.
Lesetipp Nr. 2: Politik und das vermeintlich bessere Wissen
In seinem kompakten und gut lesbaren Essay untersucht der Soziologe Alexander Bogner das Verhältnis von Wissen und (politischer) Macht. Dabei diagnostiziert er eine „Epistemisierung des Politischen“, also eine zunehmende Verhandlung von eigentlich politisch-normativen Problemen als Probleme „besseren“ Wissens und zeigt Folgeprobleme auf, die damit einhergehen. Vielleicht erst auf den zweiten Blick sind Bogners Ausführungen auch für die Sozialplanung von Interesse, wirbt diese doch gerne mit der Expertise ihrer Planer*innen sowie damit, dass sie einen Beitrag zu rationaler, datenbasierter (politischer) Entscheidung liefert. Mindestens mit Blick auf diese politikberatende Funktion von Sozialplanung, aber auch für ein besseres Verständnis aktueller gesellschaftlicher Phänomene, ist das Büchlein von Alexander Bogner allemal die Lektüre wert.
Bogner, Alexander (2021): Die Epistemisierung des Politischen. Wie die Macht des Wissens die Demokratie gefährdet. Ditzingen: Reclam.
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